Viersener hat geschrieben:ne ... hast schon recht .... "das war doch das oder das " "wieso spielt er oder der da und da" usw..... da denk ich mir meist .. spiel doch mal selber "richtig" fussball
ich fürchte, hier liegt ein vielleicht unerfreuliches missverständnis vor.
ich meine die leute, die sich aus der masse hervorheben möchten, weil sie die einzig wahren fans sind, die sich auf dieser grundlage genauso häufig als penetrante alleswisser darstellen. das möglichst offensiv verbreitete pseudowissen ist dabei nur ein leidiges nebenprodukt der auserwählten, die sich trotz aller abneigung zu einem public viewing herabgelassen haben. und ich meine die extrem-intellektuellen, die in kolumnen, vor ort oder durch aufgesetzt protestierende "gegenveranstaltungen" irgendein blech über gesellschaftliche verschiebungen, nationalismus oder anderen kokolores ausschwitzen und vermutlich am liebsten bei jedem public-viewing nach spielschluss gleich noch eine Lena-Puppe auf der bühne verbrennen würden, damit das alles weggeht und sich alle schnell in ihren kellern einschliessen.
ich meine diese unsägliche "feiern verboten"-fraktion, die für jeden anderen irgendeinen grund findet, weswegen genau der (und vor allem
die!) hier, bei ihrem ureigenen fussball, vollkommen fehl am platze ist. die leute, die aus reiner selbstüberschätzung andere »modefans« oder »eventies« nennen, solange sie es noch gut mit ihnen meinen, anstatt sich lieber ein loch in den bauch zu freuen, weil sie schon immer wussten, welche emotionen "ihr" fussball erzeugen kann.
dabei ist das einfach nur eine party, zu der alle herzlich eingeladen sind, ohne dass eine einladung nötig wäre und ist. das grossartige an diesem massenphänomen, wenn man mutwillig irgendeinen schluss ziehen möchte, ist seine friedlichkeit, ist die gesamte grundstimmung, die die party trägt. nicht nur beim public viewing, sondern auch an der supermarktkasse, im büro und am aussenspiegel. das alles hat niemand erfunden oder erzwungen, das ist während der WM2006 ganz von selbst aus der masse mensch herausgeplatzt, und die leistung der deutschen mannschaft, der fussball, war die initialzündung. "das" ist zu irgendwelchen, vollkommen belanglosen prozentualen anteilen fussballbegeisterung, partylaune, identifikation, herdentrieb und vieles mehr. da ist nichts und niemand wichtiger als der oder das andere, deshalb ist es ein massenphänomen, und damit ist gleichzeitig zu den unterstellten ansinnen der partygäste alles notwendige gesagt: sie sind abgrundtiefsturzbeschränkter schwachsinn selbsternannter auserwählter, egal aus welcher ecke sie jeweils kommen. ob es nun die ureinwohner der stehplatztribünen sind oder die versammelte hochintelligenz aus der geisteswissenschaft. sie sehen etwas, das nicht da ist. eine fahne ist eine fahne ist eine fahne.