Dazu passt eine Antwort von mir an mitja. Ich mag dieses halbherzige Spiel, das du ansprichst, auch nicht wirklich. Vielleicht liegt eine mögliche Ursache hier drin:Bruno hat geschrieben: Hmm...geht man aber jetzt mal von der reinen Aggressivität aus, insbesondere dem Platz den ich dem Gegner beim Spielaufbau lasse, das ist doch keine Frage des Könnens? Kruse will Druck machen, winkt den anderen und die traben dann mehr oder weniger beherzt nach vorne. Das ist doch weder Fisch noch Fleisch.
Dieses aggressive drauf gehen ist m. E. nichts was man "können" muss, sondern etwas das angeordnet wird.
Ist ständig eine latente Verunsicherung in den Köpfen der Spieler, werden sie ohne außergewöhnliches Talent sehr sehr lange brauchen, bis sie Dinge in die Tat umsetzen, die solch talentierte Spieler eben können, wenn sie auch nicht gerade in Top-Form sind, z.B. einen Gegenspieler überlaufen. Wer die Schnelligkeit hat und darum weiß, der muss nicht in bester seelisch-psychischer Verfassung sein, um einen Antritt mit Ball am Fuß zu starten.AlanS hat geschrieben:Das wichtigste Kriterium dabei ist die Verlässlichkeit auf die Mitspieler und auf sich selber. Wenn die nicht da ist, gerät alles aus den Fugen.
Bruno hat geschrieben:Meine Kernfrage ist also: a.) ist es von LF gewollt nicht so früh zu attackieren? b.) würde er es schon gerne praktizieren lassen, er sieht die Mannschaft aber noch nicht soweit c.) er verlangt es, aber die Spieler setzen es nicht um?
Gehen wir mal davon aus, dass a.), b.) und c.) zutreffen, ist darin ja kein Widerspruch zu erkennen.
a.) können wir ja hier nicht beantworten, aber es sieht für mich schon stark danach aus.
b.) und c.) wären ja normal für einen Entwicklungsprozess. Für mich ergibt sich dann aber die Frage, warum Favre unbedingt dieses Konzept anstrebt.
Das sehe ich ganz genau so.Bruno hat geschrieben: Aus meiner Sicht sind die Grenzen da fliessend. Der entscheidende Punkt ist "Balleroberung". Und da sehe ich auch eindeutig die Zukunft. Diese ganze Aggressivität, das Pressing und Gegenpressing dient letztlich nur diesem Zweck. Und während viele Mannschaften in der Defensive zwar hoch attackieren, aber noch sehr abwartend sind, Räume zustellen usw. und hauptsächlich über Kombination und schnelles Umschalten zum Erfolg kommen wollen, gehen der BVB und Bayern in die Offensive und forcieren die Balleroberung.
Voraussetzung dafür ist höchste Disziplin, perfekte Organisation und Laufbereitschaft.